С каждым днём испытываю вновь я... Защищаясь от насмешек и обид – Täglich spüre ich es jetzt aufs neue. Seht meiner Rüstung sonderbares Bild (30.04.2022)


С каждым днём испытываю вновь я...

 

Лидия Розин

 

С каждым днём испытываю вновь я

Всё сильнее приступы печали:

Вы меня своею нелюбовью,

Милый мой, совсем избаловали…

Мой недуг уже неизлечимый, –

Принял он хроническую форму:

Стала я теперь невыносимой,

Грубой и язвительной, и вздорной.

Между нами странные барьеры

Из обломков недоразумений,

От непониманья к недоверью

Вниз ведут без поручней ступени…

Если бы вы, милый, только знали,

Как мне часто вас не достаёт,

Вы б тогда меня не баловали,

А совсем - совсем наоборот…

 

Защищаясь от насмешек и обид

 

Я, защищаясь от насмешек и обид,

Надела эти странные доспехи:

Кольчугу из иронии и смеха

И из улыбок выковала щит.

 

Придумала я мир себе из песен,

Из книжек, из фантазии и грёз.

Никто уже моих не видел слёз,

И стала всем я вдруг неинтересной.

 

Приобрела уверенность и силу,

Но не жила, а только защищалась,

Ко мне любовь однажды постучалась,

А я её к себе не запустила…

 

Я ничего уже не понимаю

И только по привычке улыбаюсь.

Я всё ещё зачем-то защищаюсь,

Хотя давно никто не нападает.

 

 

Täglich spüre ich es jetzt aufs neue.

 

Deutsch von Eva Rönnau

 

Deutsch von Eva Rönnau

Täglich spüre ich es jetzt aufs neue:

Trauer schüttelt mich wie Fieberwogen.

Ihre Abneigung, mein Freund, mein treuer,

Hat mich wie ein Lieblingskind verzogen.

Meine Krankheit ist nicht mehr zu heilen,

Chronisch ist sie und für alle schädlich.

Auch ich selbst kann mich schon nicht mehr leiden –

Ich bin zänkisch, grob und unerträglich.

Missverständnisse in Brocken schleppen,

Mauern schichten konnten uns´re Hände.

Die Verständnislosigkeit als Treppe

Führt zum Misstrauen, ohne ein Geländer.

Ach, wie oft, wie sehr ich Sie vermisse!

Hätten Sie mich damals abgelehnt,

Wenn Sie irgend etwas davon wüssten,

Dass Ihr Nein mehr als Ihr Ja verwöhnt?

 

Seht meiner Rüstung sonderbares Bild

 

Seht meiner Rüstung sonderbares Bild:

Zum Schutz vor Spott beschloss ich, sie zu machen –

Ein Kettenhemd aus Ironie und Lachen.

Aus Lächeln schmiedete ich mir den Schild.

 

Und ich erdachte eine Welt aus Liedern,

Aus Büchern, Phantasie und Träumerei.

Die Zeit der Tränen war für mich vorbei.

Doch liessen mich die anderen links liegen.

 

Ich wurde sicherer, gewann an Mut und Kraft.

Doch nun war Kampf mein Thema und nicht Leben.

Die Liebe wollte mir ein Zeichen geben.

Ich schloss das Herz. Hab´ ihr nicht aufgemacht.

 

Ich kann die Welt schon gar nicht mehr versteh´n.

Ich lächele andauernd ganz mechanisch,

Verteidige mich unentwegt wie manisch –

Doch niemand hat es auf mich abgeseh´n.

 

 

 



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