Der schwarze Buhmann (30.11.2019)

 

Alexander Weiz

 

Von langer, langer Zeit, noch vor der Entstehung des Tier- und Menschenlebens, kam aus dem Universum ein böser Zauberer namens „Schwarzer Hut“ auf die Erde. Er war ein rein blutiger Zauberer von bösen Vorfahren, gekleidet in zwei große schwarze Hüte, und hatte eine schwarze Brille auf der Nase. Einen Hut trug er auf dem Kopf, der andere diente ihm als Kleidung. Er wollte für sich einen bösen Helfer auf der Erde finden. An diesem Tag schien auf der Erde die Sonne, und unter den schwarzen, sehr weiten Ärmeln des Zauberers entstanden Schatten. Der Zauberer erhob seinen magischen kristallklaren Stab und richtete ihn mit seinen hellblauen Strahlen auf den Schatten des linken Ärmels, um einen bösen Kobold zu erzeugen. Es gelang ihm jedoch nicht, den Zauberstab erfolgreich auszustrecken und das erste Zauberwort für seine neue Schöpfung auszusprechen, und schon war sein halbgefertigtes böses Wesen unter der Energie des Zauberstockes als „Schwarzer Schatten“ weggerannt. Es war also kein vollständiger Kobold geschaffen worden. Und er bewegt sich nun auf unserer Erde so schnell wie der elektrische Strom. Blitzschnell kriecht er in die Höhlen, Keller, Löcher und unter verschiedene Steine, aber vor allem fürchtet er sich vor Sonnenstrahlen und Licht. „Der schwarze Schatten“ kommt jeden Abend, jede Nacht zu den ungehorsamen Kindern und jagt ihnen grausige Schrecken ein. Als eine dunkle schattenhafte Gestalt trägt “Der schwarze Schatten noch einen langen schwarzen schleifenden Schattensack, beugt sich über das Bett wie ein Schleierband und blickt mit seinen schwarz um schatteten Augen die ungehorsamen Kinder an, steckt sie in seinen Sack und bringt sie in sein Schattenland. Der böse „Schwarze Schatten“ kann den guten Menschen nichts antun, weil sie brav und gehorsam sind und rechtzeitig zu Bett gehen. Von dort verschwindet er sofort, und danach haben alle Kinder süße, sanfte und märchenhafte Träume.

Von Anfang an und bis zum heutigen Tage warnen die Tiere, Vögel und Menschen ihre Kinder, dass sie sich gehorsam und still verhalten, sonst kommt zu ihnen „Der Schwarze Buhmann“ und jagt ihnen Angst und Schreck ein. Die Erwachsenen haben ihn vor langer Zeit von sich vertrieben mit den Worten: “Buhmann, Buhmann, geh ins Schattenland, da ist dein Zuhause!“ In jeder dunklen Ecke kann „Der schwarze Schatten“ stehen, er verkriecht sich ab und zu unter dem Bett oder im Schrank.

Mit der Zeit verschwindet er, und es verschwindet auch sein böser Zauberer „Schwarzer Hut“. Aber der einfache Schatten bleibt bis zum Ende der Welt.

 

Das Märchen ist zu Ende, aber der Leser und der Hörer können sich das alles noch einmal ruhig durch den Kopf gehen lassen.

 

 

 

 

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